Selbstbefriedigung Frau – Tipps & Methoden für den weiblichen Höhepunkt

Beitragsbild Selbstbefriedigung Frau

Julia Ronnenberg

Diplomierte Sexualberaterin, Beckenbodentrainerin & Hebamme mit über 20 Jahren Erfahrung in der Arbeit mit Frauen und Paaren. Bei Interesse an Sexualberatung freue ich mich, wenn du ins Erstgespräch kommst.

„Do it yourself“ ist in so vielen Dingen unseres Alltags das Motto, warum eigentlich nicht auch dann, wenn es um den eigenen Orgasmus geht? Selbstbefriedigung bei Frauen– manchmal auch als „Solo-Sex“ bezeichnet – ist für zahlreiche Frauen immer noch ein Tabuthema. Dazu tragen Vorurteile bei wie etwa „Frauen empfinden weniger Lust als Männer“, oder Glaubenssätze wie „für die Befriedigung ist der Mann zuständig“ oder „so etwas macht man nicht.“

Glücklicherweise ist heutzutage hinreichend bekannt, dass diese und ähnliche Aussagen Unsinn sind, im Gegenteil: Es bietet sogar viele Vorteile, den eigenen Körper zu erkunden und gilt sogar als gesundheitsförderlich.

Masturbation ist eine der unkompliziertesten Formen des sexuellen Lustempfindens. Zudem konnten wissenschaftliche Studien beweisen, dass Selbstbefriedigung das sexuelle Selbstbewusstsein stärken oder auch die Fähigkeit verbessern kann, zum Orgasmus zu kommen. Die Masturbation der Frau ist jedoch keine Wissenschaft. Vielmehr kommt es darauf an, mit dem eigenen Körper auf Tuchfühlung zu gehen und Körperstellen kennenzulernen, die einem Lust verschaffen. Heutzutage gibt es viele Informationen über die Selbstbefriedigung der Frau und zudem viele Produkte auf dem Markt. Ob Erotikliteratur oder innovatives Sexspielzeug – es war noch nie einfacher, sich selbst sexuell zu entdecken. Erfahre in diesem Artikel alles Wichtige über dieses Thema.

Das Wichtigste im Überblick

  • Selbstbefriedigung bei Frauen ist etwas ganz Natürliches. Nicht nur Männer, sondern auch Frauen haben Freude am „Solo-Sex“.
  • Es ist nicht verwerflich, sich selbst ein Lustempfinden zu verschaffen, im Gegenteil: Selbstbefriedigung gilt als sehr positiv – für den Körper wie auch für die Psyche.
  • Wenn Frauen masturbieren, können sie auf unterschiedliche Methoden zurückgreifen.
  • Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Stellungen, in denen sich die erogenen Zonen verwöhnen lassen.
Selbstbefriedigung bei Frauen

Was ist Selbstbefriedigung eigentlich?

Selbstbefriedigung ist eine eigenständige Sexualitätsform. Im Begriff steckt der Begriff „Befriedigung“ und bringt somit zum Ausdruck, dass durch (manuelle) Eigenstimulation der Geschlechtsorgane bzw. der erogenen Körperzonen ein sexueller Höhepunkt – also ein Orgasmus – herbeigeführt wird. Für Frauen spielt dafür vor allen die Klitoris (auch Kitzler oder Klit genannt) eine große Rolle. Dieses hochsensible Organ enthält viele Nervenenden, die empfindlich auf Druck und Berührung reagieren und Frauen sexuelles Vergnügen bereiten.

Selbstbefriedigung ist immer sehr intim und somit ist es nur allzu gut nachvollziehbar, dass nicht alle Frauen offen über dieses Thema sprechen möchten. Manchmal ist Selbstbefriedigung jedoch auch ein Tabu, weil der Partner nicht möchte, dass eine Frau sich selbst befriedigt. Als Sexualberaterin möchte ich Frauen ermutigen ihren eigenen Körper zu erforschen und verschiedene Techniken auszuprobieren.

sexualberaterin julia in beratung

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Wie häufig masturbieren Frauen?

Experten zufolge soll sich regelmäßige Selbstbefriedigung positiv auf das Erleben von Orgasmen sowie auf das gesamte Sexleben auswirken können. So kann Masturbation die Lust auf Sex steigern. Darüber hinaus soll auch die Beckenbodenmuskulatur von der Selbstbefriedigung profitieren, denn schließlich werden bei einem Orgasmus zahlreiche Muskeln angespannt.

Es gibt keinen fest definierten Richtwert, wie häufig Frauen masturbieren. Die Häufigkeit unterscheidet sich von einer Frau zur nächsten und kann auch abhängig von der jeweiligen Situation und Gelegenheit sein. Während einige Frauen eine höhere sexuelle Libido haben und somit häufiger als andere das Verlangen nach Masturbation verspüren, greifen andere Frauen seltener darauf zurück. Beides ist vollkommen gesund und normal.

Statistiken zeigen jedoch, dass für viele Frauen Selbstbefriedigung noch immer ein großes Tabuthema ist. Rund 32 Prozent der Männer geben an, sich mehrmals wöchentlich selbst zu befriedigen. Bei den Frauen sind es hingegen nur neun Prozent. 24 Prozent der Frauen geben sogar an, niemals zu masturbieren.

Welche positiven Effekte bietet Selbstbefriedigung?

Ist Masturbieren gesund? Immer wieder stellen sich Frauen diese Frage, wenn es um Selbstbefriedigung geht. Masturbation ist in jedem Fall mit einigen positiven Effekten verbunden:

  • Selbsterforschung

Frauen haben durch Selbstbefriedigung die Möglichkeit, den eigenen Körper näher zu erkunden. Auf diese Weise kannst Du herausfinden, was Dir selbst gefällt und Dir einen Orgasmus verschafft. Du musst Dich nur um Dich selbst kümmern und Dir keinerlei Gedanken darüber machen, was der Partner oder die Partnerin von Deinen Berührungen hält.

  • Mehr innere Balance

Durch Selbstbefriedigung kann es weder zu einer ungewollten Schwangerschaft noch zu einer Infektion mit sexuell übertragbaren Erkrankungen kommen. Du kannst dich als Frau voll und ganz auf Dich konzentrieren und auf das, was Du Deiner allgemeinen sexuellen Zufriedenheit beitragen kann.

  • Förderung einer gesunden Vaginalflora

Wenn Du masturbierst, wird dein stärker durchblutet – und das hat auch positive Auswirkung auf die Muskulatur des Beckens und des Beckenbodens, sowie die Vaginalschleimhaut. Sexuelle Aktivität – auch in Form von Selbstbefriedigung – kann auch Wechseljahresbeschwerden vorbeugen bzw. lindern.

Masturbation positive effekte
  • Ausschüttung von Glückshormonen

Beim Selbstbefriedigen kann es zur Freisetzung von sogenannten Glückshormonen kommen. Hormone wie Oxytocin, Dopamin und Endorphine reduzieren Stresszustände, sorgen für innere Entspannung und eine bessere Schlafqualität. Darüber hinaus steigt auch die eigene Zufriedenheit.

  • Verbessert den Schlaf

Selbstbefriedigung wirkt sich durch eine Kombination aus hormoneller Freisetzung, Stressabbau, körperlicher Entspannung positiv auf den Schlaf aus. Oxytocin verleiht ein Gefühl von Geborgenheit und die Ausschüttung von Endorphinen und Prolaktin führt zu Schläfrigkeit und körperlicher Entspannung. Nach dem Orgasmus, bei dem sich viele Muskeln anspannen, kommt es zu einer Muskelentspannung im gesamten Körper, die den Schlaf fördert.

  • Selbstbefriedigung gegen Periodenschmerzen

Die Berührungen und der Orgasmus beim Selbstbefriedigen haben eine krampflindernde und entspannende Wirkung. Durch die Selbstbefriedigung wird die Durchblutung des Intimbereichs gefördert und das kann angenehm krampflösend wirken. Selbstbefriedigung kann somit vor allem für Frauen wohltuend sein, die unter starken Menstruationsbeschwerden leiden.

  • Effektives Training des Beckenbodens

Der Beckenboden zählt zu den wichtigsten Muskelgruppen des weiblichen Körpers, denn er gibt den Becken- und Bauchorganen einen sicheren Halt, unterstützt die Schließmuskulatur von After und Harnröhre und stabilisiert auch den Rumpf für eine aufrechte Körperhaltung. Durch die permanente Belastung – beispielsweise durch die Bauchorgane oder etwaige Schwangerschaften – wird die Muskulatur mit der Zeit zunehmend schwächer. Infolgedessen kann es zu einer Harn- oder Stuhlinkontinenz oder sogar zu einem Gebärmuttervorfall kommen. Erfreulicherweise kann man das Risiko für diese Beschwerden reduzieren, nämlich durch eine gezielte Kräftigung des Beckenbodens. Die Muskelkontraktionen bei der Selbstbefriedigung sind ein großartiges Beckenbodentraining und auch mit Liebeskugeln und Vaginalkonen lässt sich die Muskulatur gezielt stärken.

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Selbstbefriedigung Frauen: Wie entsteht eine lustvolle Stimmung?

Zunächst einmal solltest Du Dir eine ruhige Atmosphäre schaffen, denn mit Hektik und Stress wird die Selbstbefriedigung mit Sicherheit nicht zu einem Happy End führen. Gönne Dir am besten auch bewusst eine Smartphone-Pause, um vollkommen ungestört zu sein. Mach Dich mit Deinem eigenen Körper vertraut und genieße die Stimulation sowie die angenehme Erregung. Fange vorsichtig mit dem Streicheln an und probiere aus, was Dir persönlich gefällt und guttut. Du kannst allein bestimmen, was passiert oder wie weit Du gehen möchtest. Wenn Du kurz vor dem sexuellen Höhepunkt stehst, kannst Du den Orgasmus noch etwas hinauszögern, indem Du die Masturbationstechnik oder die Stellung wechselst. Mach Dir keine Gedanken über die Zeit, die bei Deiner körperlichen Entdeckungsreise vergeht.

Weibliche Masturbation: Tipps zur Selbstbefriedigung

  • Ruhe einplanen

Um Dich richtig fallen lassen zu können, müssen die Umstände passen. Plane daher für Deine Selbstbefriedigung ausreichend Zeit und Ruhe ein.

  • Hab keine Berührungsängste

Hab bitte keine Hemmungen, Deinen Körper zu erkunden. Hilfreich kann auch ein Spiegel sein. Zudem solltest du bedenken, dass es bei der Selbstbefriedigung nicht nur um die Genitalien geht. Berühre auch andere Körperteile wie etwa Oberschenkel, Füße oder Brüste. Der gesamte Körper ist durchzogen von vielen Nerven.

  • Verwöhne Dich selbst mit allen Sinnen

Schaffe Dir selbst einen schönen Rückzugsort, an dem Du Dich für Dein Verwöhnprogramm rundum wohlfühlen kannst. Das kann das eigene Bett sein, aber auch die Badewanne oder die Dusche. Du kannst Deinen Körper auch mithilfe eines Massageöls näher erkunden. Lass Dir für jede Bewegung Zeit und genieße die Weichheit Deines Körpers in Verbindung mit dem wohltuenden Öl-Duft.

Masturbation Badewanne
  • Lustvoll in Bewegung

Du musst nicht regungslos daliegen. Vielmehr kannst Du Deine Bewegungen variieren und Dich einfach treiben lassen – Dein Körper weiß genau, was er am liebsten mag. Darüber hinaus regen Bewegungen die Durchblutung an, was dazu führt, dass Dein Körper noch empfindsamer für die Berührungen macht. Einigen Frauen gefällt es auch den Wasserstrahl des Duschkopfes über ihre Vulva laufen zu lassen und so ihren Kitzler zu stimulieren.

  • Hab Geduld

Du hast Selbstbefriedigung schon ausprobiert, schaffst es aber irgendwie nicht, zum Orgasmus zu kommen? Wichtig ist sich selber nicht zu viel Druck zu machen, denn damit wird es noch weniger funktionieren. Sie es erst einmal als Entdeckungsreise an, um deinen Körper anatomisch besser kennenzulernen und herauszufinden, was Dir gefällt. Sei ganz unbesorgt, denn für die Selbstbefriedigung der Frau gibt es kein allgemeingültiges Rezept. Jede Frau fühlt auf ihre eigene Weise. Daher solltest Du eine gute Portion Geduld für Deinen Körper mitbringen.

  • Sexspielzeug sind erlaubt

Du musst natürlich nicht nur „per Hand“ zum Orgasmus kommen. Es gibt viele Hilfsmittel wie Vibratoren oder Dildos, mit denen Du gezielt Deine Lustpunkte stimulieren beziehungsweise den Orgasmus ein wenig hinauszögern kannst.

  • Bezieh den Partner gerne mal mit ein

Selbstbefriedigung ist keinesfalls nur etwas für Singles. Auch in einer Partnerschaft ist es möglich, mit Solo-Sex zum Höhepunkt zu gelangen – allein oder auch in Anwesenheit des Partners. Männer finden es meistens sehr erotisch, der Partnerin beim eigenen Verwöhnprogramm zusehen zu dürfen. Zeig Deinem Partner also gerne, wo und wie Du Dich selbst gerne berührst. Von Deiner Selbstbefriedigung können Männer einiges lernen und die Tipps für den gemeinsamen Liebesakt nutzen.

Selbstbefriedigung Frau: Welche Masturbationstechniken gibt es?

Weibliche Masturbation kann auf unterschiedliche Art und Weise stattfinden. Hier möchte ich Dir einen Überblick über die verschiedenen Masturbationstechniken geben.

Klitorale Selbstbefriedigung

Die Stimulation der Klitoris ist der Masturbationsklassiker. Reibe dafür mit ein oder zwei Fingern sanft von oben nach unten oder in umgekehrter Richtung. Variiere dabei die Geschwindigkeit, um eine angenehme Stimulation zu erreichen. Anstatt zu reiben, kannst Du den Kitzler aber auch rollen oder kreisen. Zum Rollen legst Du Daumen und Zeigefinger an die Klitoris und rollst vorsichtig mit den Fingern hin und her. Ähnlich ist es mit dem Kreisen: Tempo und Druck kannst Du dabei nach Belieben variieren. Besonders angenehm ist auch die Selbstbefriedigungstechnik „Klopfen“. Ziehe dafür die Schamlippen vorsichtig mit den Fingern auseinander, um die Klitoris komplett freizulegen. Klopfe anschließend mit den Fingern der anderen Hand sanft auf die Klitoris.

Möchtest Du mehr über die Klitoris erfahren? HIER geht es zum detaillierten Blogartikel zum Thema.

Sexspielzeug für Frauen

Vaginale Selbstbefriedigung bei Frauen

Für vaginale Masturbationstechniken braucht es in der Regel etwas mehr Erfahrung und auch Zeit, um zum Höhepunkt zu gelangen. Die Vagina ist im Gegensatz zu den Männen innerhalb ihres Körpers. Was dazu führt, dass sie bei den meisten Frauen weniger gut erforscht ist als die Klitoris und dadurch weniger empfindsam. Taste Dich langsam ab, führe einen oder auch mehrere Finger in die Vagina ein und bewege Deine Hand so, wie es sich für Dich am besten anfühlt. Du kannst auch einen leichten Druck ausüben, indem Du mit der Handfläche über den Venushügel klopfst oder streifst. Alternativ kannst Du auch mit verschiedenen Toys wie etwa einem Vibrator Druck auf die vordere Scheidenwand ausüben und somit den sogenannten G-Punkt stimulieren. Dieser Punkt befindet sich ca 2-4 cm hinter dem Scheideneingang und enthält besonders empfindliches Gewebe, welches bei Stimulation für besonders intensive Orgasmen verantwortlich sein soll.

Weitere Masturbationstechniken bei Frauen

Sehr angenehm kann auch eine freihändige Selbstbefriedigung sein. Dafür kannst Du im Sitzen oder Stehen die Oberschenkel fest aneinander drücken oder deine Vulva an einem Gegenstand reiben.

Wenn Du magst, gibt es auch anale Selbstbefriedigungstechniken. Wenn Du am Anus sehr empfindsam bist, kann eine Massage von leichter bis mittlerer Intensität unglaublich intensive Gefühle auslösen. Streichele beispielsweise zärtlich die Rosette, führe vorsichtig einen Finger ein oder nimm einen Vibrator zur Hand. Diese Masturbationstechniken kannst Du auch sehr gut in der Badewanne ausprobieren.

Selbstbefriedigung Frau mit Brustwarzen-Stimulation

Beschränke Deine Streichel- und Stimulierungseinheiten nicht nur auf Deinen Vaginal- und Klitoralbereich, sondern beziehe auch die Brustwarzen aktiv mit ein. Auf diese Weise kannst Du Deine Lust deutlich steigern. Starte mit leichten Berührungen und nimm auch hier gerne Hilfsmittel zur Hand, beispielsweise eine Feder. Du kannst die Brustwarzen auch zwischen Deinen Fingern rollen und die Druckintensität dabei individuell variieren. Probiere einfach aus, was Dir gefällt und guttut.

Masturbation mit Sextoys

Wenn Du mal etwas Neues als die Hand ausprobieren möchtest, kannst Du gerne in die aufregende Welt der Sexspielzeuge eintauchen. Hier sind Deiner Fantasie kaum Grenzen gesetzt! Du bist also herzlich eingeladen, auszuprobieren, was Dir am besten gefällt. Ob Vibrator, Dildo oder Liebeskugeln, ob allein oder zu zweit: Tue das, was Dein persönliches Wohlbefinden steigern. Beim Kauf der Sextoys solltest Du allerdings immer auch eine hohe Qualität und eine hautfreundliche Verarbeitung achten.

Wichtig: Bei der Benutzung von Vibratoren, Dildos oder Liebeskugeln, ist es empfehlenswert ein Gleitgel zu verwenden. Gleitmittel erleichtern dir das Einführen in die Scheide, wenn diese noch nicht feucht genug ist und reduzieren die Reibung, die als schmerzhaft empfunden werden kann.

Masturbation Frau: Selbstbefriedigung im Alter

Selbstbefriedigung hat nichts mit dem Lebensalter oder dem Geschlecht zu tun. Solange eine Frau Lust verspürt, kann sie diese auch in vollen Zügen ausleben. Selbstverständlich machen sich mit fortschreitendem Lebensalter körperliche Veränderungen bemerkbar. Doch das bedeutet nicht, dass ältere Frauen keine sexuellen Lustgefühle mehr verspüren. Immer wieder zeigen Erfahrungsberichte, dass auch Frauen über 70 oder 80 Jahre noch sexuell aktiv sind und die Fähigkeit zum Orgasmus auch im Alter noch vorhanden ist. Mit der Selbstbefriedigung ist immer ein liebevoller und selbstbewusster Umgang mit dem eigenen Körper verbunden. Somit kann die Selbstbefriedigung auch Frauen im Alter dabei helfen, ihre Lust und ihre Selbstbestimmtheit zu bewahren.

Mit fortschreitendem Alter leiden viele Frauen an Scheidentrockenheit. Hier gibt es viele pflegende Gleitmittel und Vaginalgele, die vorhandenen Beschwerden lindern und die Selbstbefriedigung noch angenehmer gestalten können. In einigen Generationen können auch Schamgefühle eine Rolle spielen. So kann es beispielsweise der Fall sein, dass Selbstbefriedigung in der eigenen Kindheit tabuisiert wurde. Wenn Masturbation im Alter noch ein recht neues Gebiet für Dich ist, solltest Du Dich langsam herantasten. Du musst nicht sofort Deinen Intimbereich stimulieren, sondern kannst mit den Schenkeln, dem Bauch, den Armen oder den Brüsten beginnen. Auch ein Buch kann Dir helfen, in Stimmung zu kommen und die ersten Schritte zu gehen.

FAQ – häufige Fragen

Schließt sich Selbstbefriedigung und Partnerschaft eigentlich aus?

Keineswegs! Durch Selbstbefriedigung kannst Du Dir ein wunderbares Wohlgefühl verschaffen, auch wenn Dein Partner nicht zur Verfügung steht oder vielleicht gerade keine Lust auf Sex hat. Viele Paare binden Selbstbefriedigung auch gezielt in das gemeinsame Liebesspiel ein, weil sie es erregend finden, dem anderen Partner bei der Selbststimulation zuzusehen. Grundsätzlich ist es in der Partnerschaft sehr wichtig, über gemeinsame Wünsche und Fantasien offen zu sprechen. Auch Selbstbefriedigung sollte offen angesprochen werden. Ansonsten kann schnell Frust aufkommen, wenn die Masturbation die Lust am gemeinsamen Sex mindert.

Ab welchem Lebensalter ist Selbstbefriedigung bei Frauen möglich?

Selbstbefriedigung ist nicht an ein bestimmtes Alter gebunden. Es ist somit völlig unterschiedlich, wann eine Frau damit beginnt, ihren Körper selbst zu erkunden. Die meisten Frauen entdecken in der Pubertät ihre Lust, doch es gibt auch Frauen, die erst jenseits des 50. Lebensalters Masturbationstechniken für sich entdecken. Wichtig ist, dass jede Frau auf ihren eigenen Körper hört und das tut, was ihr persönlich guttut.

Ist es schlimm, wenn durch Selbstbefriedigung kein Orgasmus erreicht wird?

Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn Du nicht zum Orgasmus gelangen kannst. Der Lusthöhepunkt hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der körperlichen und mentalen Verfassung in der jeweiligen Lebenssituation. Wichtig ist, dass Du Dich nicht unter Druck setzt, denn ein Orgasmus ist immer etwas, das in Ruhe passieren muss. Fokussiere Dich keineswegs krampfhaft darauf, sondern versuche Deine Berührungen zu genießen und Dich zu entspannen.

Selbstbefriedigung während der Schwangerschaft

Die hormonellen Umstellungen während der Schwangerschaft führen bei einigen Schwangeren zu einem erhöhten sexuellen Verlangen. Selbstbefriedigung ist eine sehr gute Methode, um sexuelle Spannungen während der Schwangerschaft abzubauen oder Schwangerschaftssymptome wie etwa Rückenschmerzen zu lindern. Sprich im Zweifel jedoch bitte mit Deinem Arzt oder Deiner Hebamme, denn in manchen Fällen kann ein Orgasmus möglicherweise das Risiko vorzeitiger Wehen erhöhen.

Quellen

Hurlbert, D. F. & Whittaker, K. E. (1991). The Role of Masturbation in Marital and Sexual Satisfaction: A Comparative Study of Female Masturbators and Nonmasturbators. Journal Of Sex Education And Therapy, 17(4), 272–282. https://doi.org/10.1080/01614576.1991.11074029

De Lucena, B. B. & Abdo, C. H. N. (2014b). Personal factors that contribute to or impair women’s ability to achieve orgasm. International Journal Of Impotence Research, 26(5), 177–181. https://doi.org/10.1038/ijir.2014.8

Statista. (2024, 2. Januar). Umfrage zur Häufigkeit der Selbstbefriedigung in Deutschland im Jahr 2016. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/716168/umfrage/umfrage-zur-haeufigkeit-der-selbstbefriedigung-in-deutschland-nach-geschlecht/

Burri, A. & Carvalheira, A. (2019). Masturbatory Behavior in a Population Sample of German Women. The Journal Of Sexual Medicine, 16(7), 963–974. https://doi.org/10.1016/j.jsxm.2019.04.015

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